Erasmusfahrt nach Barcelona im November 2021

Unsere Schule ist seit einiger Zeit Teil eines Erasmusprojektes, welches den Namen „BoMaRoBa“ (Bonn, Marcq-en-Baroeul, Rom, Barcelona) trägt. Jüngst fand ein Treffen der vier Städte in Cornellà, Barcelona statt, um sich gemeinsam für mehr Nachhaltigkeit in den jeweiligen Schulen einzusetzen. Der folgende Bericht gibt einen Einblick in unsere Arbeit und Ergebnisse vor Ort am Projekt und in unsere Zeit in Barcelona.

In der Zeit von 10. -14. November 2021 fuhren Marlene (Jg.11) und Youssra (Jg.9) in Begleitung von Frau Wilke und Frau Strack nach Barcelona, um dort gemeinsam mit den anderen Partnerschulen des Erasmusprojektes an einem Workshop zum Thema Nachhaltigkeit zu arbeiten. Wir trafen uns am Mittwochmorgen am Bonner Hauptbahnhof, um zum Frankfurter Flughafen zu fahren, von wo aus wir nach Barcelona flogen. Gegen Mittag erreichten wir Barcelona und fuhren dann mit dem Bus nach Cornellà, einer Kleinstadt vor den Toren Barcelonas, wo uns 2 Lehrer der spanischen Schule an der Haltestelle abholten und wir uns gemeinsam auf den Weg zur Schule machten. Dort angekommen nahmen uns unsere spanischen Gastschüler in Empfang und wir machten uns mit ihnen auf den Weg nach Hause, wo wir den restlichen Nachmittag mit unseren Gastfamilien verbrachten und uns in Ruhe kennen lernen konnten.

Am nächsten Morgen startete der eigentliche Nachhaltigkeitsworkshop. Der Tag begann mit einer Führung durch die spanische Schule. In Kleingruppen liefen wir durch die Schule und die spanischen Schüler erzählten uns etwas über ihre Schule, führten uns herum und zeigten uns alles. Dabei fiel uns zum Beispiel auf, dass es in den Klassen keine Tafeln, so wie wir sie kennen gibt, sondern nur White- und Smartboards und es große Fernseher gibt. Zudem gibt es für die ganze Schule nur eine sehr kleine Turmhalle, da die Klassen meistens draußen Sport machen, da es dort nur sehr selten wirklich regnet, was man auch an den großen Sportanlagen draußen, wie z.B. den Tennisanlagen sehen konnte. Die Schüler zeigten uns ihre verschiedenen Schulhöfe und Bereiche, in denen sich die verschiedenen Klassen in den Pausen aufhalten können, da sie jetzt wegen Corona ihre Pausen nur mit ihren Jahrgangsstufen verbringen dürfen und deshalb unterschiedliche Schulhöfe haben. Außerdem zeigten sie uns ihren Schulgarten, den sie gemeinsam bepflanzen.

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Dann ging es los mit dem Workshop. Ziel war es, dass alle Schulen der vier Länder (Spanien, Frankreich, Italien und Deutschland) ihre eigene Schule bezüglich Nachhaltigkeit vorstellen, also berichten, was an ihrer Schule bereits für mehr Nachhaltigkeit getan wird, was aber vielleicht auch noch besser laufen könnte. So sollte man am Ende mit den Ideen und Inspirationen der anderen Länder eine Charta für die eigene Schule entwickeln mit Zielen, was man für noch mehr Nachhaltigkeit im Schulalltag tun möchte und was möglichst auch bis Juni 2022 erreicht sein kann.

Wir starteten mit dem Vortrag über unsere Schule und hörten uns danach die Beiträge der anderen Schulen an. Die spanischen Schüler erzählten zum Beispiel, dass sie einen C02-Rechner entwickelt haben, der anzeigen kann, wann in einem Raum der CO2-Gehalt zu groß ist und demnach gelüftet werden muss. Ein anderes Projekt der Spanier war ihr Schulgarten, in dem sie Gemüse anbauen, welches dann an die Lehrer verkauft wird. Zusätzlich dazu gibt es auf ihrer Homepage Rezepte und Videos, in denen gezeigt wird, wie man das Gemüse zubereitet. Außerdem wurde von Solarpanels berichtet, die es an den Schulen gab und die mit einer Anzeige verbunden sind, sodass man immer sehen kann, wieviel Energie dadurch erzeugt wird. Projektsprache war Englisch und zum Teil Französisch, da der Organisator der spanischen Schule Französischlehrer war und die Hälfte der Schüler ebenfalls Französisch sprachen, da sie entweder aus Frankreich kamen oder Französisch in der Schule lernen, jedoch wurde hauptsächlich Englisch gesprochen und auch die Vorträge wurden auf Englisch gehalten.

In der Mittagspause hatte die spanische Schule für uns ein Mittagessen vorbereitet. Es bestand aus mehreren Gängen mit typisch spanischen Gerichten.

Nach dem Mittagessen teilten wir uns auf und ein Teil der Lehrer traf sich, um die weiteren Termine für die nächsten Projekte zu besprechen.

Wir setzten uns mit Frau Wilke zusammen und überlegten uns, was wir, inspiriert durch die Ideen der anderen Länder, an unserer Schule für Projekte starten wollen, um nachhaltiger zu sein und aber auch ganz konkret zu überlegen, welche Schritte passieren müssen, um diese Ziele auch wirklich zu erreichen. Schlussendlich einigten wir uns darauf, dass wir in unserer Schule stärker auf Mülltrennung achten wollen. Wir überlegten uns ganz konkrete Punkte, um dies umzusetzen, zum Beispiel, dass es in jeder Klasse überhaupt erst einmal drei verschiedene Mülleimer geben muss und zusätzlich Schilder angebracht werden müssten, um klarzumachen, was wo hineingehört. Zudem ist ein wichtiger Punkt, mit den Reinigungskräften zu sprechen, da diese oft den Inhalt der Mülleimer zusammen in einen großen Behälter tun. Falls das nicht funktioniert, müsste man in jeder Klasse Mülldienste einführen, die dafür verantwortlich sind, die Mülleimer in die richtigen Tonnen zu entleeren.

Als zweiten Punkt für unsere Charta überlegten wir uns, inspiriert von der Idee der Franzosen, im Unterricht selbst Shampoo, Tabs für die Geschirrspülmaschine oder Reinigungsmittel herzustellen. Diese könnten dann an Elternsprechtagen oder beim Tag der offenen Tür an unserer Schule verkauft werden. Da es sich anbieten würde, dies im Chemieunterricht zu machen, wäre ein erster und wichtiger Schritt, mit den Chemielehrern zu sprechen und sie von unserer Idee zu überzeugen, um es so mit den Themen des Chemieunterrichtes verbinden zu können.

Nachdem unsere Ideen und Vorsätze auf einem Plakat festgehalten waren, stellten alle Länder ihre Ergebnisse vor und der erste Tag des Workshops hatte ein erfolgreiches Ende.

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Am späten Nachmittag trafen wir uns dann noch zu viert privat bei einer unserer Austauschschülerinnen und buken zusammen ein typisch katalanisches Dessert und spielten Spiele.

Am Freitag, am zweiten Seminartag hatten wir die Gelegenheit, uns den Deutschunterricht der spanischen Schule anzuschauen. Dort haben die spanischen Schüler uns deutsche Fragen gestellt, die wir dementsprechend dann auf Deutsch beantworten sollten. Eine der Fragen war zum Beispiel, was wir für Aktivitäten am Rhein in Bonn machen. Die Klasse war in vier Gruppen aus jeweils 5 Schüler*innen aufgeteilt, die zwischendurch Spiele gespielt haben, in denen sie deutsche Wörter buchstabieren sollten.

Nach dem Deutschunterricht haben wir (alle Schüler*innen des Erasmus Projektes) uns auf dem Weg zum Citilab in Cornellà gemacht. Das Citilab ist ein Labor für Bürgerinnovationen. Es bietet den Bürgern der Stadt eine Plattform, in denen Sie ihre eigenen Projekte rund um Technologie und Internet fortsetzen und weiterentwickeln können. Im Citilab starteten wir mit einem Vortrag zum Thema Recycling und dann haben alle Schüler*innen ein Quizz im Stil eines Escape Games zum Thema gemacht. Der Preis für das Quizz waren verschiedene Perlen und eine Schnur. Aus diesen Materialien konnten wir uns dann Armbänder basteln. Das Spannende und Faszinierende an den einzelnen Materialien war, dass sie alle aus recyceltem Plastik bestanden und bei Lichtbestrahlung in unterschiedlichen Farben leuchteten.

Im Anschluss hatten wir eine Führung durch die einzelnen Bereiche des Citilabs.

Danach haben wir uns alle zusammen auf den Weg nach Barcelona gemacht, wo wir über die ‚Ramblas‘ spaziert sind, uns die Altstadt mit der Kathedrale und den großen Sporthafen angeschaut haben, bis wir dann am Strand von Barcelona angekommen sind. Dort haben wir uns alle voneinander verabschiedet, da es der letzte Tag war, an dem sich alle Schüler*innen und Lehrer*innen aus allen Ländern gemeinsam getroffen haben.

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Am darauffolgenden Tag, dem Samstag, haben wir vormittags Unternehmungen mit unseren Austauschfamilien gemacht. Unternehmung von Youssra und ihrer Austauschfamilie waren unter anderem die Sagrada Família zu besichtigen, zum Camp Nou Stadion zu gehen und den Montjuïc zu besteigen. In der Mittagszeit haben wir uns dann mit unseren beiden Austauschfamilien getroffen und sind gemeinsam zum Ciutadella Park gelaufen. Gegen Abend haben wir dann noch weitere Aktivitäten mit unseren Austauschfamilien unternommen.

Am Sonntagmorgen haben wir erneut mit den Gastfamilien Sightseeing gemacht und Barcelona noch näher kennen gelernt. Dann war es auch schon Zeit, Abschied zu nehmen und gemeinsam mit unseren Lehrerinnen sind wir wieder zurück nach Deutschland geflogen.

 

Bei dieser Reise durften wir vielen neuen Leuten begegnen, von denen wir viel gelernt haben. Für unsere Schule war diese Reise ein großer Schritt, um noch nachhaltiger zu sein und zu handeln. Auch für uns war diese Reise voll mit neuen Erlebnissen und Erfahrungen, die wir so schnell nicht vergessen werden.

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