SII - Erziehungswissenschaften

Erziehungswissenschaft an der BBG 

Erziehungswissenschaft ist ein Fach des gesellschaftswissenschaftlichen Aufgabenfeldes, das an der BBG in der Oberstufe, d.h. ab der Einführungsphase (EF) von den Schülerinnen und Schülern belegt werden kann. In der Qualifikationsphase bietet unsere Schule das Fach sowohl als Grundkurs als auch als Leistungskurs an.

  • In der Einführungsphase (EF) stehen zentrale pädagogische Fragestellungen wie Bildungs- und Erziehungsprozesse und Lernen und Erziehung im Mittelpunkt des Unterrichts. 
  • In der Qualifikationsphase (Q1 und Q2) geht es um den Erwerb einer reflektierten pädagogischen Kompetenz und einen erziehungswissenschaftlichen Beitrag zur Allgemeinbildung (Entwicklung, Sozialisation und Erziehung; Identität; Werte, Normen und Ziele in Erziehung und Bildung; pädagogische Professionalisierung in verschiedenen Institutionen). 

Womit beschäftigt sich das Fach? 

  • Was ist Erziehung? Warum benötigt der Mensch Erziehung? Wie laufen Erziehungs- und Lernprozesse ab? Hierbei greift das Fach EW auch auf Erkenntnisse der Lern- und Entwicklungspsychologie zurück. 
  • Im Fokus steht auch immer der Mensch als soziales Wesen: Was ist Sozialisation? Wie lernen Kinder den Umgang mit verschiedenen Rollen? Welche Funktion haben hierbei neben der Familie auch pädagogische Institutionen wie Kindergarten und Schule? Wie bildet sich im Zusammenspiel mit der Gesellschaft Identität aus? Welche Schwierigkeiten gibt es hierbei? Welche Rolle spielen Medien? 
  • Historische und politische Bezüge zeigen den Wandel von erzieherischen Vorstellungen: Wie machen sich totalitäre Regime wie der Nationalsozialismus Erziehungs- und Bildungsansätze zunutze? Welchen Einfluss auf Erziehungsziele und Erziehungspraxis soll der Staat nehmen? 

Was verstehen wir unter Erziehungswissenschaft? 

Das Wort Erziehen sehen wir im Zusammenhang mit dem lateinischen Wort „educare“, was „herausführen (aus)“ bedeutet. Erziehung verweist also auf eine zeitlich befristete Phase im Leben, mit dem Ziel, die zu Erziehenden auf ihrem Weg zu mündigen, selbstverantwortlichen Menschen zu begleiten und ihnen dafür notwendige Kompetenzen zu vermitteln. Der Erzieher soll sich also überflüssig machen! Das Fach will Einsichten in pädagogisches Denken und Handeln vermitteln und die Möglichkeit geben, eigene Ansichten und Handlungen zu reflektieren und kritisch zu hinterfragen. Hierbei geht es nicht nur um die Erziehung von Kindern, sondern auch um den Prozess der Gestaltung der eigenen Lebensplanung: Wer bin ich, wer will ich sein, wie kann ich meine Bedürfnisse mit den Anforderungen meiner Umwelt in Einklang bringen? Gerade im Jugendalter, der Altersspanne, in der sich Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe befinden, führt die Beantwortung dieser Fragen oft zu spannungsreichen Prozessen mit Eltern, Lehrern, Freunden und mündet häufig auch in persönliche Krisen. Der Unterricht im Fach Erziehungswissenschaft soll es Menschen ermöglichen, subjektive Erkenntnisse mithilfe von bereitgestellten Theorien und erworbenen Kompetenzen zu überprüfen. 
Der Mensch als soziales Wesen befindet sich immer in der Auseinandersetzung mit anderen Menschen und gesellschaftlichen Institutionen und Strukturen. Aufgabe der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer ist es, einen Beitrag zu leisten zur „kritischen Reflexion geschlechter- und kulturstereotyper Zuordnungen, zur Werteerziehung, zur Empathie und Solidarität, zum Aufbau sozialer Verantwortung, zur Gestaltung einer demokratischen Gesellschaft, zur Sicherung der natürlichen Lebensgrundlagen, auch für kommende Generationen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung, und zur kulturellen Mitgestaltung.“ (Richtlinien und Lehrpläne für das Fach Erziehungswissenschaft NRW, S. 10) 
Im Unterricht des Faches Erziehungswissenschaft erfolgen auch immer der Vergleich der Ansprüche pädagogischer Theorien mit der Wirklichkeit und das Entwickeln von Handlungsvarianten in erzieherischen Situationen. 
Die Besonderheit des Faches Erziehungswissenschaft liegt darin, „dass Schülerinnen und Schüler als Erzogene und als in Erziehungs- und Bildungsprozesse noch eingebundene Subjekte ihre alltagsweltlichen Erfahrungen und Vorverständnisse immer schon in die Erarbeitung von Begriffen und Theorien einbringen… Die Auseinandersetzung mit erziehungswissenschaftlichen Themen trägt zur Selbstreflexion und in besonderem Maße zu einer dem Ziel der Mündigkeit verpflichteten Persönlichkeitsentwicklung der Schülerinnen und Schüler bei.“ (Kernlehrplan Erziehungswissenschaft NRW, S.12) 

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